Kardinal Christoph Schönborn zu Besuch bei den Berufsschülern der Siegfried Marcus Berufsschule, Strebersdorf

Weihe der KFZ-Ausbildungsfahrzeuge durch Kardinal Schönborn

Gesprächsrunde in der Bibliothek der Siegfried Marcus Berufsschule

Wien | Am 05.12.2017 besuchte Kardinal Christoph Schönborn die Siegfried Marcus Berufsschule in Strebersdorf, führte Gespräche mit Schülern und Lehrbeauftragten und weihte die Schulungsfahrzeuge der Auszubildenden

Nach einem Rundgang durch die Berufsschule und Gesprächen in den Klassen mit den Berufsschülern, Lehrbeauftragten und Ausbildern fand eine Gesprächsrunde in der Bibliothek der Berufsschule Siegfried Marcus statt.

vlnr.: Schüler der Siegfried Marcus Berufsschule (Arno Fantoni, Katharina Wiest, Amin Hamid), Kardinal Schönborn, Angelika Klöpfer BEd, Oswald Reschreiter (Ausbilder Pappas Auto GmbH) BD OSR Dipl-Päd. Markus Fuchs, LSI Ernst Reiffenstein; , BDS Jürgen Kugler, Fachinspektor HR Mag. Christian Romanek ,BEd, BD OSR Dipl.-Päd, Ing. Berthold Kunitzky

vlnr. Fachinspektor HR Mag. Christian Romanek, BDS Jürgen Kugler, BEd, Schüler der Siegfried Marcus Berufsschule (Arno Fantoni, Amin Hamid, Katharina Wiest), Vtl Angelika Klöpfer, BEd, Oswald Reschreiter (Ausbilder Pappas Auto GmbH) Kardinal Schönborn, BD OSR Dipl-Päd. Markus Fuchs

Gesprächsrunde in der Bibliothek der Siegfried Marcus Berufsschule

Im Gespräch mit Kardinal König

Kardinal Schönborn der bereits seit 25 Jahren in Schulen als kirchliche Schulautorität dem Religionsunterricht von Zeit zu Zeit beiwohnt, stellte wiederholt mit Freude fest, dass Berufsschüler bzw. Wiener Lehrlinge die bereits arbeitend im Leben stehen bemerkenswert reifer sind als AHS Schüler. Er merkte an, dass vorwiegend in berufsbildenden Schulen sehr gute Religions-Lehrer unterrichten.

Steigende Schülerzahlen im Religionsunterricht der Siegfried Marcus Berufsschule im Bereich KFT

BDS Jürgen Kugler, BEd präsentierte Unternehmungen und Tätigkeiten im Rahmen des erfolgten Religionsunterrichts und begann die Gesprächsrunde mit den Worten:

„Wir verbinden das Religiöse mit dem HandwerkUnsere Schüler erleben etwas im Religionsunterricht (wie zum Beispiel das Fahren mit dem Kran in die Basilika)– somit haben wir auch im Religionsunterricht steigende Schülerzahlen.
Was jedoch können wir Vertretern der Wirtschaft, unseren Vorgesetzten und Kollegen und Kolleginnen mitteilen welchen Nutzen unser Wirken bzw. der Religionsunterricht für die Gemeinschaft hat?

„Das Handwerk ist ein sehr wichtiger und schöner Beruf. Um im Leben zu bestehen, müssen wir aber auch Herzarbeiter sein, so der Erzbischof von Wien. Die Herzensbildung muss passen und die Lebensfragen sind, wie der Kardinal seinen Vorgänger Kardinal König zitierte:
„Wo kommen wir her, Wo gehen wir hin und wo ist der Ursprung des Lebens!“

Kardinal König meinte, dass Religion kein Schutz gegen Terror sei und die Präsenz von Gewalt in der Verbindung mit Religion besteht. Weiter wies er auf eine französische Studie welche belegte, dass zu wenig Religionswissen die Gewaltbereitschaft islamisierter Jugendliche erhöht. Imame können dem nur erschwert dagegen wirken.

Oswald Reschreiter (Ausbildungsleiter der Pappas Auto GmbH) forderte ein verstärktes Aufeinander zugehen unter den Glaubensrichtungen um die Gewaltbereitschaft zu entzerren.

Kardinal Schönborn freute sich diesbezüglich auf die Kirchliche Pädagogische Hochschule (KPH) in Strebersdorf hinweisen zu können – weltweit das einzige Projekt dieser Art – und in der eine Religionslehrer-Ausbildung „interreligiös“ stattfindet. Sozusagen ein Versuch der kirchlich pädagogischen Hochschule zur Bildung eines Verbandes aller anerkannten Religionsgemeinschaften. Ein sogenanntes Jahrhundert-Projekt, so der Kardinal, wobei er bemerkte dass das Klima unter den Religionen in Österreich vergleichsweise sehr gut ist und regelmäßige Treffen islamistischer und kirchlicher Organisationen stattfinden.

Religionsunterricht als Lebenshilfe und als Dienst an den Jugendlichen
Weiter sprach er die Chance an, durch den freiwilligen Religionsunterricht in Berufsbildenden Schulen Schüler zu erreichen welche sozial vernachlässigt sind.

Jugendliche kommen mit einem massiven Rucksack zu uns, so Landesschulinspektor Ernst Reifenstein „Wir versuchen seitens des Stadtschulrates, Direktoren und Lehrern im Rahmen unserer Möglichkeiten mit Hilfe eines Unterstützung Systems Jugendliche schon bevor es Probleme gibt aufzufangen“.

Kardinal Schönborn und Fachinspektor HR Mag. Christian Romanek freuen sich bereits auf den 30. Tag des Lehrlings am 24. Mai 2018 der diesjährig am Stephanplatz stattfindet. Bei diesem wird eine Leistungsschau der Bundesländer stattfinden.

Gemeinsame Erfahrungen und Wissen über die eigene Religion
Kardinal Schönborn resümierte, dass gemeinsame Erfahrungen das förderlichste im Zusammenleben sind wie z.B. 3 Tage-Exkursionen, die Auskunftsfähigkeit und das Wissen über die eigene Religion. Andererseits die emotional kommunikative Seite und die Wissensseite.

Wissen schützt vor Radikalisierung
Kardinal Schönborn freute sich anerkennend, dass es der Berufsbildenden Schule im Bereich KFZ-Technik gelungen ist den Religionsunterricht aufzubauen sowie der steigenden Schülerzahlen in diesem Bereich.

Neulehrer mit Frage an den Kardinal: Lukas Lahner
„Wenn der Religionsunterricht ein Dienst an Jungen Menschen sein soll, in welche Richtung wird es künftig gehen bei vermehrten unterschiedlichen Religionstypen?“

Kardinal König:
Theologisch interkonfessioneller Religionsunterricht im Typus unseres Schulversuches.
„Wir müssen Wege suchen und erfinderisch sein, demzufolge haben wir mehrere TKRO Modelle in der Entwicklung“, meinte Fachinspektor Mag. Christian Romanek.

Kombination Religionsunterricht, Politische Bildung & Ethik
Landesschulinspektor Ernst Reiffenstein schlug vor, das sich Religionsunterricht und politische Bildung im Rahmen der neuen kompetenzorientieren fächerübergreifenden Lehrpläne annähern könnten um Gemeinsamkeiten und Ethik zu stärken.

Diesbezüglich erwähnte BD OSR Markus Fuchs dass es auch im Bereich der Ganztagesschule Möglichkeiten gibt zusätzliche Stunden einzubinden.

Nach der Gesprächsrunde in der Bibliothek fand im Festsaal der Siegfried Marcus Berufsschule die KFZ-Weihe durch Kardinal Schönborn in Anwesenheit der Berufsschüler, dem Fachinspektor, Landesschulinspektor, Direktoren, Lehrern und Ausbildern statt.

Folgende von der Wirtschaft zur Verfügung gestellten Ausbildungs-Fahrzeuge wurden vom Erzbischof von Wien geweiht:

  1. Mercedes C-Klasse  – Fa. Wiesenthal
  2. BMW-Motorrad – BMW Wien
  3. Mercedes V-Klasse – Fa. Pappas  (mit Herrn Reschreiter)

Der Eminenz wurden von den Berufsschülern als Andenken folgende Geschenke überreicht:

  1. Festschrift der Siegfried Marcus Berufsschule
  2. Lego Bausatz
  3. Ölfilterband

Erfüllt von allen handwerklichen Tätigkeiten präsentierte der Kardinal voller Freude sein als Geschenk von den Wiener KFZ-Lehrlingen angefertigtes Ölfilterband.

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